Zehntausende demonstrieren in Solidarität mit Gaza

Bericht (mit Fotos und Videos) der Revolutionär-Kommunistischen Organisation BEFREIUNG zur Gaza-Demonstration in Wien am 20.7.2014, www.rkob.net

Am 20. Juli fand die größte pro-Palästina Demonstration statt, die es jemals in Österreich gegeben hat. Zwischen 20. und 30.000 Menschen (laut Polizeiangaben 11.000) marschierten durch die Straßen Wiens und bekundeten lautstark ihre Empörung über den israelischen Massenmord in Gaza. Der Großteil der Teilnehmer waren türkische Migrantinnen und Migranten. Darüberhinaus nahmen auch zahlreiche Migrantinnen und Migranten mit palästinensischen, ägyptischen, syrischen, bosnischen und albanischen Wurzeln teil.

Die Revolutionär-Kommunistischen Organisation BEFREIUNG (RKO-BEFREIUNG) und die Jugendorganisation RED*REVOLUTION unterstützten die Demonstration und nahmen mit einen großen und kämpferischen Block teil. (siehe Bilder und Videos). Unter den Demonstrationsteilnehmern bestand ein großes Interesse an unseren Publikationen – darunter auch unsere neuen Ausgabe der Monatszeitung BEFREIUNG mit einem Palästina-Schwerpunkt und einer neuen Broschüre zum Gaza-Krieg. Insgesamt konnten wir alle, sprich mehr als hundert, Exemplare verkaufen.

Eine zentrale Organisatorin der Demonstration war die UETD, eine der bürgerlich-islamistischen AKP in der Türkei nahestehende Organisation. Verschiedene österreichische Linke nahmen diese Tatsache zum Vorwand, diese Massendemonstration zu boykottieren (so wie sie auch alle anderen bisherigen pro-Palästina Aktionen in diesem sowie im letzten Krieg im November 2012 ignorierten). Wie allgemein bekannt, sind wir politische Gegner der AKP und des türkischen Präsidenten Erdogan. Es ist allerdings vollkommen falsch zu sagen, die AKP sei in irgendeinerweise eine faschistische Kraft, wie das zahlreiche stalinistische Organisationen behaupten. Mit dieser falschen Charakterisierung schießen sich zahlreiche Organisationen der sogenannten Linken ins Abseits.

Als Revolutionärinnen und Revolutionäre wissen wir, dass solange die kommunistischen  Kräfte klein und schwach sind, die Massen in der Regel von bürgerlichen oder kleinbürgerlichen Kräften mobilisiert werden. Wollen Kommunistinnen und Kommunisten diesen Zustand überwinden, müssen sie an den Kämpfen der Massen teilnehmen und dort ihre politischen Standpunkte vertreten. Deswegen nahmen wir in der Vergangenheit auch an Demonstrationen von Kräften teil, die österreichischen Regierungsparteien nahstehen (z.B. zahlreiche von SPÖ-nahen Gruppierungen initiierten Aktionen oder der Schulstreik am 24.4.2009, an dem die ÖVP-nahe Schülerunion führend beteiligt war.) Wer lieber sektiererische Selbstisolation betreibt, ist selber schuld. In Wirklichkeit kapitulieren diese Linke nur vor der pro-israelischen Haltung in weiten Teilen des bürgerlichen Establishments und den Spitzen der ArbeiterInnenbewegung sowie den weitverbreiteten islamophoben Vorurteilen gegen muslimischen Migrantinnen und Migranten.

Wir haben die Kampagne Red*RESISTANCE initiiert, die sich auf Solidaritätsarbeit mit Palästina konzentriert. Die Grundlagen dieser Kampagne sind die Losungen „Verteidigt Gaza!“, „Boykottiert Israel!“ und „Für ein freies, rotes Palästina!“.

Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, dem 23.7. um 18 Uhr im Lokal der RKO-BEFREIUNG statt. (Füchselhofgasse 6, 1120 Wien)

Im Folgenden fassen wir noch einmal kurz unseren Standpunkt zu Israel und dem palästinensischen Befreiungskampf zusammen.

Die RKO BEFREIUNG und RED*REVOLUTION stehen für eine internationalistische und sozialistische Perspektive der Unterstützung des palästinensischen Befreiungskampfes. Wir treten für den Sieg des palästinensischen Widerstandes und die Zerstörung des imperialistischen Apartheid-Staates Israel ein. Wir stehen für das Rückkehrrecht aller palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat ein. Gemeinsam mit unseren GenossInnen in Israel / Besetzten Palästina (der Internationalistische Sozialistischen Liga) treten wir für ein freies und rotes Palästina ein, in dem alle PalästinenserInnen sowie all jene israelische Juden, die die Abschaffung der Apartheid akzeptieren, friedlich zusammenleben. Wir unterstützen die Befreiungskämpfe der ArbeiterInnen und Bauern in Syrien gegen die Assad-Diktatur sowie in Ägypten gegen das Militärregime von General Sisi. Wir treten für eine sozialistische Föderation im Nahen Osten ein.

Wir verweisen auch auf die wichtige anti-zionistische Arbeit unserer Schwesterorganisation im besetzten Palästina / Israel. Unsere Genossinnen und Genossen der Internationalistische Sozialistischen Liga nehmen unter dem Banner des Internationalismus und der Solidarität mit dem Gaza an den großen Demonstrationen in Haifa teil. Einer von ihnen wurde dabei am 19.07. durch radikal-zionistische Kräfte angegriffen und an der Schulter verletzt. Ein genauer Bericht zu diesem Ereignis folgt in den kommenden Tagen.

Bilder und Videos der Demonstration finden sich auf der RKOB-Homepage unter:

Unsere aktuelle Stellungnahme zu den Ereignissen in Palästina findet sich auf der RCIT-Homepage unter: http://www.thecommunists.net/home/deutsch/pal%C3%A4stina-vorw%C3%A4rts-zur-dritten-intifada/

Ein aktueller Artikel eines israelisch-jüdischen Kommunisten und Anti-Zionisten, einem Mitglied der RCIT-Sektion in Israel / Besetzten Palästina findet sich unter:

http://www.rkob.net/international/nordafrika-und-der-arabische-raum/stoppt-israels-krieg/

Zahlreiche weitere Artikel zu diesem Thema finden sich auf der RCIT-Homepage unter:

http://www.thecommunists.net/worldwide/africa-and-middle-east/

http://www.thecommunists.net/theory/