Seit der Gründung der RKOB haben wir eines klar gesagt: wir sind eine Organisation von Arbeitern und Arbeiterinnen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den fortgeschrittensten und kämpferischsten
Teil unserer Klasse – insbesondere aus den unteren und mittleren Schichten – für den Kommunismus zu gewinnen.
Wir wollen nicht verschweigen, dass wir heute noch eine eher kleiner Organisation sind, die noch lange nicht in der Lage ist unsere Klasse zu führen. Doch als Marxisten und Marxistinnen spielt
für uns die Orientierung einer kommunistischen Organisation auf unsere Klasse, die Arbeiterklasse, eine zentrale Rolle! Man darf die Organisation – auch wenn sie noch klein ist – nicht auf die
Mittelschichten, Intellektuellen und die bestbezahltesten, oberen Schichten der Arbeiterklasse ausrichten. Vielmehr muss sie sich von Anfang an auf die Massen der Arbeiterklasse ausrichten und
sie durch die Massen, mit und in den Massen aufbauen, auch wenn sie keine Massen erfasst! Das mag für den einen oder anderen wie ein Widerspruch erscheinen, doch das ist es ganz und gar
nicht!
Als Kommunisten und Kommunistinnen brauchen wir ein revolutionäres Programm. Es dient als Kompass, um uns von der heutigen Gesellschaft, in der Ausbeutung und Unterdrückung herrschen, über die
Revolution zur Herrschaft der Arbeiterklasse zu führen. Doch dieses Programm sind nur Worte, es braucht Menschen und Taten um ihm Leben einzuhauchen! Man kann auf dem Papier und in Worten für die
Befreiung unserer Klasse sein. Doch wenn man in der Wirklichkeit noch nicht einmal in der Lage ist, Arbeiter und Arbeiterinnen dafür zu gewinnen, hat man versagt!
Dem revolutionären Programm kann man aber nur Leben einhauchen, wenn die Organisation, die es vertritt, sich darauf konzentriert, aus Arbeitern und Arbeiterinnen zusammengesetzt zu sein und sich
in den Massen unserer Klasse zu verankern. Nicht nur das! Eine Organisation, die sich auf längere Zeit auf kleinbürgerliche Schichten (Mittelschicht, Studenten,…) orientiert, oder sich
hauptsächlich aus ihnen zusammensetzt, wird nicht in der Lage sein, ein revolutionäres Programm zur Befreiung unserer Klasse zu verteidigen! Warum? Weil keine Einzelperson sich den ideologischen
und materiellen Kräften, die Klassen ausüben, entziehen kann! Eine revolutionäre Arbeiterin, die 40, 50 oder 60 Stunden in der Woche arbeiten muss, ist zu einem hohen Grad dem ideologischen Druck
der Kollegen und Kolleginnen ausgesetzt. Kann das auch ein rückschrittlicher Druck sein? Ja natürlich, zum Beispiel ein rückschrittlicher (verrohter) Nationalismus österreichischer Arbeiter, oder
frauenunterdrückerische Vorurteile bei männlichen Arbeitern. So ist das Leben. Die Arbeiterklasse in Österreich hat heute noch ein niedriges Klassenbewusstsein – egal, dann müssen wir Kommunisten
und Kommunistinnen eben geduldig erklären.
Doch der teilweise rückschrittliche Druck oder die Unaufgeklärtheit politisch unerfahrener Arbeiter und Arbeiterinnen ist eine ganz andere Sache als der nach Verwesung riechende ideologische
Druck auf die Mittelschicht und andere kleinbürgerliche Schichten! Hier geht es nicht darum, ob der eine oder andere Arbeiter für seine Armut und seine Mühen einen falschen Schuldigen findet,
sondernum vergleichsweise privilegierte Schichten, die in Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit baden. Diese Klassen und Schichten profitieren indirekt vom kapitalistischen System.
Diese Überlegungen sind noch einmal wichtiger, wenn man in Betracht zieht, das Österreich eines der reichsten Länder der Welt ist. Wen kann man hier auf solider Grundlage für den Kommunismus
gewinnen, wenn nicht den „Massentyp“ der Arbeiterklasse – also Aktivistinnen und Aktivisten aus den Massen der unteren und mittleren Schichten der Arbeiterklasse und insbesondere ihren
migrantischen Teil! Es ist vollkommen absurd, wie manche Linke, die in Worten für den Marxismus sind, sich dieser zentralen politisch-organisatorischen Binsenweisheit zu widersetzen. Klassen
spielen ihrer Meinung nach zwar eine wichtige Rolle in der Weltpolitik und in der Geschichte – die Organisation kann jedoch durch mystische Vorgänge nicht dem Druck von Klassen ausgesetzt sein!
Mit solch einer Logik können wir revolutionäre Arbeiter und Arbeiterinnen eben „nicht mithalten“!
Die Orientierung auf die Arbeiterklasse ist auch der zentrale Schlüssel zur revolutionären Einheit der Kommunisten und Kommunistinnen. Wir haben schon vorher dargelegt, dass wir unser
revolutionäres Programm verteidigen, wir wissen es ist wissenschaftlich und korrekt. Viele Organisationen, die sich als marxistisch bezeichnen, sind nicht dieser Meinung, sie haben entweder ein
anderes oder gar kein Programm (ein Witz der Geschichte!). Natürlich können wir diskutieren, welches Programm unsere Klasse braucht und das tun wir auch. Doch letzten Endes muss sich jedes
Programm in der Praxis durch den gemeinsamen Kampf beweisen.
Wir raten allen ehrlichen revolutionären Arbeitern und Arbeiterinnen in anderen linken Organisation: Misstraut all jenen, die nicht Teil der Arbeiterklasse sind! Worte sind schön anzuhören und
auch wichtig, aber Taten wiegen unvergleichlich mehr als Worte! Nur eine Organisation, die in der Lage ist, ihre Mitgliedschaft aus der Arbeiterklasse zu gewinnen und einen multinationalen
Charakter hat, kann in der Lage sein, den revolutionären Kampf zu führen! Alle Intellektuellen, Mittelschichtler, Studenten und Studentinnen, die bereit sind mit ihrer Klasse zu brechen und sich
auf die Arbeiterklasse zu orientieren, sind in unseren Reihen herzlich willkommen! Doch Vertrauen muss man sich durch Taten erwerben. Menschen, die aus diesen vergleichsweise privilegierten
Schichten kommen (und insbesondere, die die ihnen immer noch angehören) müssen erst beweisen, dass sie auf die Seite unserer Klasse übergegangen sind!
Wir revolutionäre Arbeiter und Arbeiterinnen müssen alles in unserer Macht stehende tun, um den Marxismus dort wieder hinzutragen, wo er hingehört: Nämlich in die Arbeiterklasse! Die
Voraussetzung, um den Marxismus zu begreifen, ist nicht in erster Linie die Frage des Wissens (so wichtig das auch ist), sondern die Frage der Klassenherkunft und –orientierung! Studentische
Diskutierzirkel sind weitgehend wertlos für den Klassenkampf – was wir brauchen sind bolschewistische Kampforganisationen von uns Arbeitern und Arbeiterinnen! Das betrifft insbesondere die
Führung einer Organisation. Als kommunistische Organisation setzen wir von der RKOB alles daran, zu gewährleisten, dass unsere Führung und ihre Sprecher bzw. Sprecherinnen von Arbeitern und
Arbeiterinnen dominiert werden!
Alle Macht im Staat und in den revolutionären Organisationen der Arbeiterklasse! Für den Aufbau einer revolutionären Arbeiterpartei in Österreich und international! Für eine
revolutionär-kommunistische 5.Internationale der Weltarbeiterklasse! Schließ dich der RKOB an!