Griechenland: Alles andere als faule ArbeiterInnen!
Von Marc Hangler
Ständig kann man in den Nachrichten von den „Pleite-Griechen“ lesen. Überhaupt gibt es das Vorurteil, die südländischen ArbeiterInnen seien „faul“, das auch gerade wieder stark im Zuge der EU-Gelder für Griechenland von den bürgerlichen Medien gebracht wurde. Was für eine freche Lüge! In Wirklichkeit sind die Arbeiterinnen und Arbeiter in Griechenland nicht nur heldenhaft im Straßenkampf gegen die Polizei. Sie haben nicht nur mit vollem Einsatz mehrere Generalstreiks geführt gegen die massiven Sparpakete und die Politik der KapitalistInnen. Alles Aktionen, von denen die faulen und feigen Gewerkschaftsspitzen in Österreich, die nur auf ihre Privilegien aus sind, noch viel lernen können.
Die ArbeiterInnen Griechenlands sind zudem auch noch laut einer Statistik der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) diejenigen in ganz Europa mit der höchsten Anzahl an Arbeitsstunden im Jahr. Im Durchschnitt arbeiten die griechischen ArbeiterInnen 2017 Stunden im Jahr. Im Vergleich dazu arbeiten deutsche ArbeiterInnen „nur“ 1048 Stunden jährlich.
Gerne stellen die bürgerlichen Medien, ganz in ihrer Funktion als Diener der KapitalistInnen, die griechischen ArbeiterInnen als faul dar. Sie versuchen damit die Sympathie mit den Protesten unserer Klassenbrüder und -schwestern zu dämpfen. Es ist zentraler Bestandteil der bürgerlichen Ideologie, die Klassenlinie zu verwischen und so zu tun als gebe es lediglich unterschiedliche Völker und nationale Mentalitäten. Doch Tatsache ist, dass über die Grenzen hinweg die Klassenlinie entscheidet. Die Gelder an Griechenland gehen nicht an unsere Klassenbrüder und –schwestern, sprich an die ArbeiterInnen und Unterdrückten. Sie fließen in Wirklichkeit in die Taschen der KapitalistInnen in Griechenland wie der gesamten EU. Denn es sind die Bankeigentümer, die Aktienbesitzer usw., die von den Schuldenrückzahlungen profitieren. Eben in die Taschen der Leute, die an der kapitalistischen Krise, wie dem ganzen System Schuld tragen und unsere Klasse dafür weltweit bluten lassen.
Wir sagen daher:
* Hoch die internationale Solidarität! Für den Schulterschluss der Gewerkschaften in ganz Europa mit den Kämpfen der griechischen ArbeiterInnen! Für eine massive Solidaritätskampagne der ArbeiterInnenbewegung international mit den Protesten in Griechenland!
* Für einen unbefristeten Generalstreik in Griechenland, um die massiven Kürzungen und Belastungen gegen die ArbeiterInnenklasse ein für alle mal zurückzuschlagen! Für den Aufbau von Streikkomitees, um einen solchen Generalstreik an der Basis der Gewerkschaften zu organisieren!
* Enteignet die Superreichen! Überführung ihres gesamten Vermögens in öffentliche Hand! Streichung aller Schulden Griechenlands gegenüber der Europäischen Zentralbank und anderer KapitalistInnenverbände!
Unbefristeter Generalstreik bedeutet früher oder später den Ausbruch eines Bürgerkrieges (Klasse gegen Klasse). Ein solcher Bürgerkrieg ist notwendig, um den Weg zur sozialistischen Revolution und damit dem Sturz des Kapitalismus zu beschreiten. Wenn unsere Klassenbrüder und –schwestern diesen Weg nicht gehen, besteht die große Gefahr, dass es in den kommenden Jahren zu einem Militärputsch und einer Diktatur in Griechenland kommt!
Deswegen braucht es den umgehenden Aufbau einer revolutionären, kommunistischen Partei in Griechenland, die unsere Klassenbrüder und –schwestern organisiert, ihnen eine Strategie für die Streiks und Massenproteste weist und sie auf einen solchen Bürgerkrieg vorbereitet!