Der KSV-Lili und sein Israel-Bachelor

 

 

Kommentar von Marek Hangler, Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG, www.rkob.net

 

 

 

Die Zionistin Tina Sanders studiert Politikwissenschaft auf der Uni Wien. Sie ist ein öffentliches Gesicht  für den pro-israelischen Kommunistischen StudentInnenverband Linke Liste (KSV-Lili) und für ihn war sie einer der beiden Spitzenkandidaten bei der Wahl für die StundentInnenvertretung 2015 auf der Uni Wien.

 

Sie schrieb vor kurzem eine Bachelorarbeit unter dem Titel „‘Kindermörder Israel‘ Antizionismus und Antisemitismus in sozialistischen und antiimperialistischen Gruppen in Österreich anhand der Beispiele RKOB und (Neue) Linkswende“. Unter den österreichischen Linken ist der Zionismus stark verbreitet. Es ist bekannt, dass er hier eine der wesentlichen offenen ideologischen Flanken darstellt, an denen die Sonntagssozialisten zerbrechen. Ohne eine umfassende, „weiße“ Kritik an Religion (am meisten dem Islam), Palästina, Hamas, Terror (aber nur der islamistische – westliche Bombardements sind schließlich „humaner“) und Kopftuch geht schwer etwas weiter an der Uni. Wehe aber man verurteilt den österreichischen Staat oder die EU für deren imperialistischen Raubzug, dann wird man in den Akademikerkreisen schon zum kompletten Außenseiter. Das ist ein Fakt.

 

Wir wünschen Tina Sanders viel Spaß mit ihrem Bachelor. Wir waren amüsiert, dass man unseren Anti-Zionismus für eine angeblich wissenschaftliche Arbeit so dermaßen peinlich plump kritisieren kann. Immerhin wird ihr das einen guten Stand innerhalb der links-liberalen kleinbürgerlichen Universitätsgesellschaft garantieren. Spätestens bis zur nächsten großen Demonstration in Solidarität mit dem geknechteten palästinensischen Volk empfehlen wir ihr aber dieses Dokument sachte in der Abwasch zu verbrennen und sich einer produktiven Tätigkeit zuzuwenden. Zum Beispiel bei der Betreuung von Flüchtlingen, die zum größten Teil wegen der Politik der Großmächte und des Apartheidstaates Israel ihre Heimat verlassen mussten. Denn für Flüchtlingshilfe war sie sich letztes Jahr zumindest formell noch gut genug. Aber vielleicht war da die Bachelorarbeit noch nicht fertig und die Schuldgefühle aufgrund des lockeren Studentenlebens noch zu stark.