von Max Kutscher (Sympathisant der RKOB)
Faschismus ist die Waffe des Kapitalismus, zur physischen Vernichtung aller KommunistInnen und der ArbeiterInnnen- bewegung im Allgemeinen. Der Faschismus ist der Schlagstock, der in einer besonderen Krise des Kapitalismus eingesetzt wird, um die bürgerliche Demokratie abzulösen und eine Gewaltherrschaft aufzubauen, zur physischen Niederschlagung jeder revolutionären ArbeiterInnenbewegung.
Deswegen setzt die herrschende Klasse die faschistischen Schlägertruppen ein zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft. Die Kraft der ArbeiterInnen liegt nämlich in ihrer Masse, ihrer Organisierung und ihrer Möglichkeit, die Produktion der gesamten Wirtschaft lahm zu legen. Das Werkzeug der ArbeiterInnnen gegen ihre Unterdrückung ist der Kommunismus. Hammer und Sichel.
Um diese allgemeine These zu verdeutlichen, blicken wir zurück in die Geschichte, wo der Faschismus zum Einsatz kam.
Es ist vielen ein Rätsel, wie damals vor 70 Jahren die NSDAP mit Hitler an die Macht kommen konnte. Im Geschichtsunterricht hörten wir nur davon, dass Hitler ein wahnsinniger, böser und zugleich sehr intelligenter Mann war, der wusste, wie man zu den Massen sprechen muss, und so gelang er auf mysteriöse Art und Weise an die Macht und niemand in Deutschland oder von außerhalb hat es verhindert, obwohl er doch so böse war.
Millionäre hinter Hitler
Erstens ist Hitler nicht allein wegen seiner antisemitischen Reden und den Versprechungen von Arbeitsplätzen an die Macht gekommen. Dass die Macht in die Hände der Nazis kam, ist vor allem den Kapitalisten zu „verdanken“ Genannt seien hier stellvertretend die Grosskapitalisten von Krupp, Thyssen etc.. Sie butterten mehrere Millionen deutsche Mark in die NSDAP und ihre militärischen Vorfeldorganisationen. Wieso? Zur Aufrechterhaltung ihrer Profite brauchten sie die Faschisten. Sie brauchten sie, um die revolutionären Bestrebungen der ArbeiterInnenklasse niederzuschlagen.
Dass der Faschismus ein Kampfmittel gegen die ArbeiterInnnen und ein Verteidiger des Kapitalismus ist, wird durch die Entwicklungen in Nazideutschland nach 1933 deutlich. Danach stagnierten die Löhne immer mehr und die Profite der Kapitalisten wuchsen und wuchsen. In Nazideutschland gab es keine Gewerkschaften mehr, es gab keine Interessensvertretung der Lohnabhängigen. Auch die KZ-Insassen waren den Kapitalisten willkommene Arbeitskräfte, die sie für einen Hungerlohn als Zwangsarbeiter ausbeuteten.
Widerstand
Zweitens gab es sehr wohl Widerstand gegen die Machtübernahme durch die Nazis, nur wird dieser Widerstand immer tot geschwiegen. Es waren die KommunistInnen, die schon lange vor der Machtübernahme der NSDAP gegen die Faschisten angekämpft haben. Und das taten sie unter Einsatz ihres Lebens. Als die Nazis schließlich an die Macht kamen, waren es die KommunistInnen, die für ihren Widerstand ermordet und in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Diese Tatsache wird gerne von bürgerlichen Historikern ignoriert. Stattdessen werden Widerstandsbewegungen, wie die „weiße Rose“ hochstilisiert, die erst in der Spätphase des Nazi-Regimes ein paar Flugblätter verteilten.
Die FPÖ – faschistische Partei?
Die FPÖ ist eine rassistische, anti-kommunistische Partei, doch ist die Behauptung vieler Linker falsch, sie als faschistisch einzustufen. Dies wäre eine Verharmlosung von wirklichen faschistischen Gruppierungen. Es besteht kein Zweifel darüber, dass zahlreiche Mitglieder der FPÖ faschistische Wurzeln haben oder selber Faschisten sind. Der allgemeine Parteicharakter der FPÖ ist aber ein parlamentarischer. Und genau das ist die Scheidelinie zwischen Faschismus und „normalem“ Rechtsextremismus: Während rechtsextreme Parteien zwar gegen MigrantInnen hetzen und bspw. deren Abschiebung fordern, nehmen faschistische Gruppierungen die Sache selbst in die Hand und ziehen los, um Asylantenheime in Brand zu setzen oder auf der Straße MigrantInnen zu verprügeln.
Nehmen wir an, dass die FPÖ faschistisch wäre, so hätte dies weiterreichende Konsequenzen für die Bewertung der 7 Jahre andauernde schwarz-blaue/orange Regierung. Also eine Regierung, in der eine faschistische Partei saß. Dennoch konnten wir revolutionären KommunistInnen – genauso wie andere linke Organisationen oder die Gewerkschaften – weiterhin unsere politischen Tätigkeiten (Demonstrationen, Flyern, Treffen etc.), ohne besondere Einschränkungen durch Polizei oder Staat zu erleiden. Die Logik dieser Linken bedeutet, dass der Faschismus eigentlich gar nicht sooo schlimm sei. Deswegen kritisieren wir zum Beispiel Losungen der Linkswende wie „Strache ist ein Faschist“. Stattdessen müssen wir Strache als Rassisten bekämpfen und gegen jeglichen Rassismus vorgehen.
Dagegen ist z.B. eine NPD aus Deutschland, die NVP in Österreich oder die Gruppe um Küssel sehr wohl als faschistisch einzustufen.
Wie den Faschismus bekämpfen?
Wir halten Ansätze wie „Bildung stoppt den Faschismus“ und „Aufklärung über die Verbrechen der Nazis“ für eine Illusion. Ebenso lehnen wir die Strategie ab, dass es zur Bekämpfung des Faschismus ausreiche, den Nazis aufs Maul zu hauen. Der tatsächliche Widerstand fängt bei einer Analyse an und geht dann zu einem aktiven Kampf über. Der Nährboden für Faschismus ist nämlich Rassismus und das kapitalistische System in dem wir leben. Jeder, der gegen Faschismus und die Verbrechen der Nazis ist, muss auch gegen Kapitalismus sein. Denn der Kapitalismus produziert immer wieder (wirtschaftliche) Krisen, in denen er im Notfall die FaschistInnen zu Hilfe ruft. Der entschlossene Kampf gegen FaschistInnen muss also neben der Aufklärung ihrer Verbrechen und dem Kampf um der Straße auch eine anti-kapitalistische, eine kommunistische Zielsetzung haben.