Für Frauenbefreiung kämpfen!
Von Maja Bavljević
Der internationale Weltfrauentag wurde durch den Einsatz von Clara Zetkin (1857-1933), einer deutschen Sozialistin, eingeführt. Sie trat auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz, die am 27. August im Jahre 1910 in Kopenhagen stattfand, dafür ein. Der Weltfrauentag geht auf viele verschiedene Ereignisse zurück. Ausschlaggebend war aber der erste Frauentag in den USA, der von der Sozialistischen Partei Amerikas im Jahre 1908 geplant und dann im Februar 1909 umgesetzt wurde. Viele sagen auch, dass der erfolgreiche Frauentag in den USA mit den Ereignissen vom 8. März 1908 zusammenhängt. Damals traten die Arbeiterinnen der Textilfabrik „Cotton“ in New York in Streik, um bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu fordern. In Folge des Streiks starben 129 Arbeiterinnen in der Fabrik, weil ein Feuer ausbrach. Im Gedenken an diese Opfer war der 8. März ein wichtiger Termin für die SozialistInnen in den USA.
Der erste Weltfrauentag fand am 19. März im Jahre 1911 statt. Damit steht er auch in einer engen Tradition mit der Revolution vom 18. März 1848. Hunderttausende von Arbeiterfrauen nahmen in Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Österreich am ersten internationalen Frauentag teil. Ab diesem Jahr wurde der Internationale Frauentag jährlich im Zeitraum Februar bis März gefeiert.
Forderungen
Die zentralen Forderungen des internationalen Weltfrauentages waren: Volles Wahlrecht für Frauen, gleicher Lohn bei gleicher Arbeit, Festsetzung von Mindestlöhnen und bessere Arbeitsbedingungen, gerade auch im Sinne des Mutter- und Kinderschutzes. Die meisten diese Forderungen sind bis heute nicht umgesetzt. Denn im Kapitalismus ist die volle Gleichberechtigung von uns Frauen nicht möglich.
Der 8. März ist also einer der wichtigsten Tage für die proletarische Frauenbewegung. Dieser Tag beschäftigt sich besonders mit den Rechten von Arbeiterinnen und Migrantinnen. Er steht für den Kampf um Gleichberechtigung und gegen jede Diskriminierung von Frauen hier und überall auf der Welt.
Der 8. März ist in erster Linie kein Feiertag aller Frauen dieser Welt, sondern ein Kampftag der Arbeiterinnen, somit aller unterdrückten und ausgebeuteten Frauen. Der 8. März richtet sich nicht gegen die Männer und er steht nicht für einen Kapitalismus, in dem halt die Frauen mehr Einfluß haben. Er ist vielmehr ein Kampftag unserer gesamten Klasse, der Frauen und Männer der ArbeiterInnenklasse. Er ist gegen das heutige System, gegen den Kapitalismus gerichtet. Es ist die herrschende Klasse (Männer wie Frauen dieser Klasse), die das Leid und die Unterdrückung von uns Arbeiterfrauen verursacht.
Internationale Solidarität
Deswegen ist der 8. März auch eng verwoben mit dem Kampf gegen imperialistischen Krieg, für internationale Solidarität und für den Sozialismus. Wie schon der Name sagt ist der Internationale Frauentag, ein weltweiter, über alle Grenzen hinweg gehender Kampftag.
Er muss gerade heute auch im Zeichen der Frauen der unterdrückten Völker stehen. Diese Frauen erfahren eine besondere Unterdrückung und Ausbeutung. Der Internationale Frauentag soll die Wichtigkeit des Kampfes um die Gleichberechtigung der Frauen zeigen. Das gilt heute genauso wie früher, denn die Frauen werden im Kapitalismus immer diskriminiert und unterdrückt sein. Heutzutage ist der internationale Frauentag ganz besonders wichtig, denn die Frauen gingen in Ägypten, Tunesien, Syrien und vielen anderen Ländern auf die Straßen und wehrten sich endlich gegen die schrecklichen Regimes – sie waren ein wichtiger Teil der Revolutionen. Der Frauentag muss deswegen heute wieder zu einem Kampftag der Frauen weltweit werden, und an diesen Aufständen und Revolutionen anknüpfen.
Wir als Frauen, wir als Arbeiterinnen und junge Frauen müssen für unsere Forderung um Gleichberechtigung einstehen! Wir müssen uns gemeinsam mit unseren Klassenbrüdern, den Arbeitern und Unterdrückten verbünden um das System zu stürzen, das unsere Unterdrückung hervorbringt: Den Kapitalismus! Es gilt gemeinsam eine bessere Zukunft für uns und unsere Klassenbrüder zu erkämpfen. Daher müssen wir gemeinsam eintreten für die Gleichberechtigung von Frauen! Denn einen Sozialismus ohne die Befreiung von uns Frauen kann es nicht geben.
Wir von der Revolutionär-Kommunistischen Organisation zur Befreiung fordern:
* Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Wir verdienen ein Viertel weniger als Männer bei gleicher Arbeitsleistung. Die ArbeiterInnenbewegung muss sich daher besonders für die Umsetzung dieser Forderung mit allen Kampfmitteln einsetzen!
* Vergesellschaftung der Hausarbeit! Das bedeutet: Flächendeckender Ausbau von qualitativ hochwertigen öffentlichen Einrichtungen wie Waschküchen, Kantinen, etc. Ebenso auch für die Vergesellschaftung der Kinderbetreuung! Flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen für alle Kinder! Diese müssen von hoher Qualität und gratis sein! Das soll finanziert werden durch die Enteignung der Superreichen und die massive Besteuerung auf Vermögen und Profite!
* Unser Körper gehört uns! Daher: Für das Recht auf Abtreibung bzw. vorzeitige Entbindung in jedem Monat der Schwangerschaft! Streichung jeglicher Paragraphen, die davon betroffene Frauen mit Strafen für Abtreibungen belegen! Für den Aufbau von Selbstverteidigungseinheiten, um sich gegen Übergriffe vor Abtreibungskliniken zu schützen! Diese Einheiten müssen mit Hilfe der ArbeiterInnenbewegung aufgebaut werden!
* Für den Aufbau von Arbeiterinnenkollektiven in Betrieben ohne gewerkschaftlicher Organisierung! Diese Arbeiterinnenkollektive sollen sich selbst organisieren, aber Teil der Gesamtgewerkschaft werden!
* Für den Aufbau einer revolutionären Frauenbewegung! Denn der Kampf um Frauenbefreiung muss eng verbunden werden mit dem Kampf unserer gesamten Klasse gegen die KapitalistInnen!
Wir setzen uns auch dafür ein, dass in allen Organen der ArbeiterInnenbewegung Frauen das Recht haben sollen auf eigene Treffen um sich gegen Sexismus in den eignen Reihen organisieren zu können!
Machen wir den 8.März wieder zum Kampftag nicht nur der Arbeiterinnen sondern unserer gesamten Klasse! Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.