Luxus von Qatar Airways wird auf dem Rücken der Arbeiterinnen erkauft!
Von Nina Gunić, Revolutionär-Kommunistische Organisation BEFREIUNG (RKOB), 17.02.2014, www.rkob.net
Die Heuchelei der Bürgerlichen lässt sich besonders leicht nachweisen anhand ihres Verhaltens gegenüber unterdrückten Schichten der Gesellschaft, wie den Migrantinnen und Migranten, Jugendlichen, Frauen, nationalen Minderheiten, usw.
So gilt Qatar Airways als eine Luxuslinie und wurde jedes Jahr mit etlichen Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien versehen von Verleihungen wie dem „Asian Leadership Award“, dem „TTG China Travel Award“ oder den „Business Traveller USA“ und dutzend anderen. Es werden also die Vorzüge der Business-Class hervorgehoben; es wird bewertet wie bequem man in der ersten Klasse sitzt und speist; es werden Hotelräume der Fluglinie bewertet; es wird bewertet wie pünktlich und reibungslose der Flugbetrieb geführt wird. Alles was das Leben eines Unternehmers, eines Bankers, eines hohen Professors, Beamten, Stars oder sonstiger bürgerlicher Elite angenehmer und ihre Reisen luxuriöser macht. In ihrer Dekadenz wiegend verschwenden diese Herren und Damen keinen Gedanken an die Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter bei dieser noblen Luxuslinie, sofern sie diese Beschäftigten überhaupt wahrnehmen. Ein so erfolgreicher multinationaler Konzern wie Qatar Airways steht ja immerhin für das moderne Leben eines reisenden Bürgerlichen.
Das weibliche Bordpersonal wird in erster Linie rekrutiert aus Indien, den Philippinen, Rumänien und anderen halbkolonialen Ländern. Und wie es bei Konzernen üblich ist, herrschen die widerwärtigsten Bedingungen für diese Arbeiterinnen. Ihnen werden Vorschriften zur Ernährung gemacht, wie eine vorgesetzte Diät um abzunehmen. Ihnen wird das Trinken und Rauchen auch außerhalb der Arbeitszeit untersagt. Sie müssen sich eine Ehe erst genehmigen lassen, bevor sie geschlossen wird. Sie dürfen in der Zeit, in der sie ihre freien Stunden und Tage zwischen den Flügen in Gästehäusern von Qatar verbringen, keine anderen bei sich übernachten lassen. Ebenso ist es ihnen verboten das Hotelzimmer ungemeldet zu verlassen oder auswärts zu schlafen. Zwecks Einhaltung dieser Slaven-ähnlichen Bedingungen werden die Angestellten vom Qatar-Sicherheitsdienst durchgehend strengstens überwacht. Ein Facebook-Posting, das dem Unternehmen nicht gefällt, eine Tätowierung oder ähnliches ist Kündigungsgrund. Gekündigt kann man werden für eine Verstoß der oben genannten Vorschriften und noch vieler weiterer. Natürlich fristlos und ohne Angabe der Gründe. Ebenso werden die Arbeiterinnen sofort aus ihrer Unterkunft gesperrt, können ihre Sachen oftmals gar nicht holen und müssen sich darauf gefasst machen, dass ihre privaten Bankkonten umgehend vom Unternehmen leer geräumt werden!
Es ist kein Wunder, dass sich der Konzern dieses Vorgehen bei dem weiblichen Bordpersonal, das hauptsächlich aus halbkolonialen Ländern kommt, erlaubt. Es entspricht der Natur von Konzernen die halbkolonialen Länder in Knechtschaft zu halten und über die Arbeiterinnen und Arbeiter zu verfügen als wären sie ihr Eigentum.
Es wird Zeit diesen multinationalen Konzern das Zittern vor dem Recht unserer Klasse beizubringen. Dieses Recht muss von der ArbeiterInnenbewegung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt werden.
Wir fordern:
* Die ArbeiterInnenbewegung muss die gewerkschaftliche Organisierung in Qatar Airways erkämpfen und die Arbeiterinnen (und Arbeiter) vor jeden Angriff des Konzerns schützen durch sofortige Bekanntmachung aller Schritte, die das Unternehmen gegen die Arbeiterinnen und Arbeiter setzt. Ebenso müssen länderübergreifende Streiks der Beschäftigten zur Durchsetzung der gewerkschaftlichen Organisierung und der Abschaffung aller unrechtmäßigen, ins Privatleben eingreifenden Richtlinien organisiert werden!
* Für die Einsetzung von Kontrollkommissionen der ArbeiterInnenbewegung in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten, um alle Unrechtmäßigkeiten zu erfassen und öffentlich bekanntzumachen wie auch scharf zu verurteilen!
* Für sofortige Entschädigungszahlungen wie auch Wiedereinstellungen aller unrechtmäßig entlassenen Arbeiterinnen und Arbeiter der Fluglinie!
* Der Konzern muss letztenendes in öffentliche Hand unter Kontrolle der Beschäftigten gestellt werden!