Unser Kampf hat erst begonnen! Diese Zentralmatura muss gestoppt werden!

Resolution der von Red*REVOLUTION einberufenen Streikkonferenz vom 11.01.2014

 

Die Zentralmatura in ihrer jetzigen Form ist eine massive Verschlechterung für uns Schülerinnen und Schüler. Das neue Benotungssystem ist nicht mehr nach der Gesamtleistung orientiert. Die Zentralmatura in ihrer derzeitigen Form stellt nur einen weiteren Angriff auf das Bildungssystem dar. Sie passt damit in eine ganze Reihe an Verschlechterungen, die in den letzten Jahren in der Bildung umgesetzt worden sind. Die Zugangsbeschränkungen auf den Universitäten und die harten Knock-Out Prüfungen, die viel zu große Anzahl von SchülerInnen pro Klasse, die Einsparung an Lehrpersonal, und vieles mehr. Das alles ist in den letzten Jahren, gegen unsere Interessen, von der SPÖ-ÖVP Regierung und unterstützt von allen Parlamentsparteien umgesetzt worden.

Wir haben gegen diese Form der Zentralmatura zwei wichtige Schulstreiks durchgeführt. Am 06.12. gingen etwa 800 und am 12.12. sogar österreichweit mehr als 15.000 Schülerinnen und Schüler auf die Straße.

Red*REVOLUTION hat beide Schulstreiks zentral organisiert und ist jederzeit bereit weitere Kampfmaßnahmen gegen diese Zentralmatura auf die Beine zu stellen.

Dennoch muss man bedenken, dass das ohne den Elan und den Willen der SchülerInnen – über die Reihen von Red*REVOLUTION hinaus – nicht möglich gewesen wäre.

Der Schulstreik am 12.12., der von der ÖVP-Schülerunion kurzfristig abgesagt wurde, konnte durch unseren Einsatz dennoch in einen erfolgreichen Streik verwandelt werden. Die Schülerunion hat damals wegen eines angeblich tollen Verhandlungsergebnisses, das bestenfalls nur als schlechter Witz durchgehen kann, die Streikbewegung verraten. Die Stimmung war gegeben, den Streik auch ohne Schülerunion durchzuführen.

Dies gilt nicht für den "Schulstreik" am 18.12., der von „Nicht-Schülerorganisationen“ ausgerufen worden ist. Organisationen wie der "Funke", "SLP" und "REVOLUTION AUSTRIA" haben zu diesem angeblichen Schulstreik aufgerufen, an dem sich etwas mehr als 100 Schülerinnen und Schüler, für wenige Minuten, zusammengefunden haben. Danach ging es zu einer Versammlung dieser „Nicht-Schülerorganisationen“. Das zeigt wie wenig Sinn es macht, einen Schulstreik auszurufen, ohne dass die Stimmung dafür vorhanden ist. Es zeigt auch, dass man nicht jeder Initiative oder jeder Organisation, die etwas ausruft, vertrauen kann und soll.

Diese Zentralmatura kann letztenendes nur aufgehalten werden durch einen mehrtägigen, wenn nicht unbefristeten Schulstreik. Ein solcher Streik kann aber nicht ohne die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler dazu organisiert werden. Wir glauben, dass es Zeit ist, weitere Kampfmaßnahmen gegen die Zentralmatura zu ergreifen.

Red*REVOLUTION wird, der Stimmung an den Schulen entsprechend, Aktionen setzen!

Wir rufen dazu auf, an möglichst vielen Schulen Aktionskomitees zu bilden, um den Widerstand vor Ort organisieren zu können. Solche Aktionskomitees sind offen für alle SchülerInnen, die Widerstand gegen diese Zentralmaturs leisten wollen.

Bis heute, haben die Regierung, das Bildungsministerium und die offizielle Schülervertretung es unterlassen, die Meinung der SchülerInnen zur Zentralmatura einzuholen. Wir rufen daher dazu auf, dass in jeder Schule Österreichs eine SchülerInnen-Vollversammlung einberufen wird, in der über den jetzigen Stand der Zentralmatura informiert sowie dass Für oder Gegen die Zentralmatura als Ganzes diskutiert und abgestimmt werden wird.

Wir senden unsere Grüße an das Vorarlberger Schulstreikkomitee, welches zwei ausgezeichnete Schulstreiks im Dezember organisiert hat. Red*REVOLUTION schlägt den Vorarlberger StreikaktivistInnen vor, dass wir in Zukunft im Widerstand gegen den Bildungsraub eng zusammenarbeiten und nach Möglichkeit einen gemeinsamen bundesweiten Schulstreik organisieren werden.

Wir rufen die offizielle SchülerInnenvertretung, allen voran die AKS (SPÖ-nahe Schülerorganisation) dazu auf, mit uns gemeinsam auf gleichberechtigter Basis solche Aktionen gegen diese Form der Zentralmatura zu setzen. Wir rufen die AKS dazu auf, die Interessen der SchülerInnen endlich konsequenter zu vertreten und sich dafür von der politischen und (nahezu vollständigen) finanziellen Abhängigkeit von der SPÖ zu lösen.

Ebenso solidarisieren wir uns mit den Protesten der LehrerInnen gegen das neue Dienstrecht.

Die neugebildete SPÖ-ÖVP Regierung unternimmt weitere Angriffe nicht nur auf das Bildungssystem, sondern auch auf das Sozialsystem, die Pensionen, die Löhne und Arbeitsplätze etc.

Genauso sehen wir den Kampf gegen diese Zentralmatura als einen Teil des gesamten Kampfes gegen jeden dieser Angriffe an.

Die Zeit der Streiks ist noch lange nicht vorbei. Sie steht in naher Zukunft wieder an! Gemeinsam gegen diese Zentralmatura! Gemeinsam gegen jede Verschlechterung, jeden Angriff gegen uns Jugendliche und Lohnabhängige!