Stellungnahme der RKOB in Solidarität mit dem Metallerstreik, 14.10.2011
Das Angebot von 3.65% Lohnerhöhung und einer Einmalzahlung von 200 Euro seitens der Unternehmer ist ein Witz! Bereinigt bedeutet das gerademal 40 Euro im Schnitt mehr an Gehalt – und das bei einer Inflationsrate von 1,9%. In anderen Worten bedeutet das: Ein spürbar schlechterer Lebensstandard für die Arbeiterinnen und Arbeiter, während die Boni für die Manager europaweit voll ausgezahlt werden.
Alleine der Vorstandsvorsitzende der Andritz AG, Wolfgang Leitner, streifte 2010 allein als Gage knapp 2,2 Millionen Euro ein. Und diese Leute wollen uns erklären, dass wir den Gürtel enger schnallen sollen?! Die Forderung nach 5,5% Lohnerhöhung ist mehr als berechtigt. In Wirklichkeit müsste die Forderung angesichts der enormen Preissteigerungen für Wohnen, Energie und Lebensmittel deutlich höher ausfallen.
Wichtig ist jetzt, daß die Gewerkschaftsführung nicht wie bei früheren Auseinandersetzungen einknickt. Deswegen müssen wir maximalen Druck und Kontrolle über die oberen Funktionäre ausüben. Wir müssen sicherstellen, dass wir selber bestimmen, wie der Streik verläuft. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Die Gewerkschaftsführung darf nicht eigenmächtig entscheiden, wie lange wir streiken! Vertrauen wir nur uns selber: Tägliche Streikversammlungen in den Betrieben! Wahl eines Streikkomitees in jedem Betrieb, das auch abgewählt werden kann! Koordination von Delegierten dieser Streikkomitees!
Für einen unbefristeten Streik! Kein Ende des Streiks ohne vorhergehende Diskussion und Abstimmung auf Streikversammlungen in den Betrieben!
Gleichzeitig müssen wir alles daran setzen, den Streik auszuweiten. Demnächst beginnen die Verhandlungen im Handel und im öffentlichen Dienst. Was über 100.000 Kolleginnen und Kollegen in der Branche Metall/Bau und bei der Energieversorgung schaffen, gilt es auch auf andere Branchen zu übertragen. Wie wir am Beispiel Griechenland, Italien, Frankreich, usw. sehen können, ist es nicht nur möglich einen Streik von 100.000 in einzelnen Branchen zu organisieren. Wir können mehr! Wir können von unseren Kollegen und Kolleginnen international lernen und einen Generalstreik auf die Beine stellen!
Kolleginnen und Kollegen: Jetzt sind die Reichen in der Defensive. Ihr System ist überholt und in der Todeskrise. Weltweit erheben sich Millionen, um für eine bessere Zukunft zu kämpfen. In den arabischen Ländern wackeln die Herrscherhäuser. In Britannien kämpften die Jugendlichen auf der Straße gegen die Polizei. In den USA besetzten Tausenden Menschen zentrale Plätze. Jetzt gilt es, eine Streikbewegung in den Betrieben mit den Protesten gegen soziale Ungerechtigkeit und für mehr Demokratie zu verbinden! Jetzt können wir vieles erreichen, wovon wir in der Vergangenheit nicht zu träumen wagten! Unsere Stunde ist jetzt gekommen!
* Unbefristeter Streik, bis ordentliche Lohnerhöhungen da sind!
* Zwingt die Gewerkschaftsführung zum Kampf! Aber vertrauen wir nur uns selber: Tägliche Streikversammlungen in den Betrieben! Wahl eines Streikkomitees in jedem Betrieb, das auch abgewählt werden kann!
* Den Streik auf andere Branchen ausweiten! Denn gemeinsam sind wir stärker! Für einen Generalstreik!