Aussendung des ArbeiterInnenstandpunkt zum 9/11:

Stoppt den drohenden US-Massenmord!

KriegsgegnerInnen, Anti-ImperialistInnen und Linke – alle auf die Straße!

 

Zum 10. Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 veröffentlichen wir eine Stellungnahme, die wir damals in den Tagen nach den Anschlägen des 11. September als ArbeiterInnenstandpunkt veröffentlichten. Die RKOB setzt heute die revolutionäre Tradition des ArbeiterInnenstandpunkt/LFI nach deren Degeneration in den Linkszentrismus fort. (die Redaktion, 12.9.2011)

 

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Die schrecklichen Attentate in den USA, bei denen nicht nur Pentagon-Militärs und Finanzbroker, sondern auch tausende unschuldige Menschen den Tod fanden, dienen der Regierung Bush als Vorwand für einen neuen „Feldzug“ (US-Verteidigungsminister Rumsfeld) gegen die Völker im Nahen Osten.

 

So sehr wir auch den Anschlag verurteilen, so vergessen wir nicht, daß das in den Medien zur Schau gestellte Trauern der Herrschenden – von Bush bis Schüssel – reine Heuchelei ist. Diese Damen und Herren fanden es nie der Mühe wert, eine Gedenkminute für die 1,5 Millionen Irakis einzulegen, die in den letzten zehn Jahren dem UN-Wirtschaftsembargo zum Opfer fielen oder die hunderten PalästinenerInnen, die in den letzten Monaten der israelischen Besatzungspolitik zum Opfer fielen. Kein Wunder – sie trage ja selbst die Verantwortung für diese Völkermorde!

 

Nein, die herrschende Klasse in den USA nimmt den Anschläge in New York und Washington nur zum Vorwand, um einen neuen Krieg im Nahen Osten vom Zaun zu brechen und widerspenstige Völker und Staaten zu unterwerfen. Die Opfer dieses imperialistischen Krieges werden ein Vielfaches der Toten vom 11. September ausmachen. Machen wir uns nichts vor: Wenn wir den drohenden imperialistischen Krieg nicht verhindern, dann werden zehntausende oder hunderttausende Menschen durch Bomben und Raketen made in USA ermordet werden.

 

Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie die Herrscher dieser Welt ein trauriges Ereignis dazu benützen, um mißliebige Staaten „auszulöschen“ (Diktion der US-Regierung).

 

Der US-Imperialismus und seine Verbündeten rüsten zu einem neuen Kolonialkrieg mit dem Ziel der Unterwerfung des Nahen Ostens. Gerade Länder wie Afghanistan und Irak wissen nur all zu gut aus ihrer von Kolonialherrschaft geprägten Vergangenheit, was die „Errungenschaften der westlichen Zivilisation“ durch die imperialistischen Großmächte bedeuten.

 

Deswegen rufen wir zum bedingungslosen Widerstand gegen den neuen Kolonialfeldzug auf.

 

Ebenso rufen wir zur Verteidigung der betroffenen Staaten wie Afghanistan oder Irak auf. Auch wenn diese von reaktionären Regimes wie den Taliban oder Saddam Hussein beherrscht werden, verteidigen wir sie. Denn die USA haben keine prinzipielle Feindschaft mit diesen abscheulichen Figuren. Vergessen wir nicht, daß die Taliban offen vom engsten US-Verbündeten in der Region – dem Regime in Pakistan – und verdeckt durch die USA selber unterstützt und aufgerüstet wurden. Vergessen wir nicht, daß die USA den irakischen Diktator in den 1980er Jahren unterstützen, als dieser Krieg gegen den Iran führte.

 

Bush und seine Bande von Kriegstreibern wollen diese Länder auslöschen, weil sie sich heute nicht völlig ihrem Willen unterordnen. Die Folgen der kapitalistischen Globalisierung, die immer dreister werdende Gier des Imperialismus und die breite Ablehnung der USA durch die Bevölkerung im Nahen Osten hat auch diese Regimes in eine gewisse Opposition zu Washington gebracht.

 

Deswegen müssen wir diese Regimes im Nahen Osten politisch bekämpfen, aber gleichzeitig diese Länder gegen den neuen Kolonialkrieg verteidigen.

 

KriegsgegnerInnen, Anti-ImperialistInnen und Linke – auf uns lastet eine enorme Verantwortung. Unsere Herrscher rüsten zu einem Massenmord. Wir befinden uns nicht in der Schußlinie des Imperialismus, sondern in seinem Herzen. Wir haben die Aufgabe, den Lohnabhängigen und Jugendlichen hier in den Metropolen die wahren Interessen der Kriegstreiber aufzuzeigen und eine breite Opposition gegen ihren Feldzug zu mobilisieren. Die Erfahrungen des Vietnam-Krieges haben gezeigt, daß eine starke Anti-Kriegsbewegung im Hinterland des Imperialismus viel ausrichten kann.

 

KriegsgegnerInnen, Anti-ImperialistInnen und Linke – alle auf die Straße! Bauen wir eine breite Anti-Kriegsbewegung auf! Verbinden wir den Protest gegen die Kriegstreiber mit dem Widerstand der unterdrückten Völker im Nahen Osten!

 

Bauen wir eine internationale, sozialistische Alternative zu Krieg und Konzernherrschaft auf – für eine neue revolutionäre Internationale, die konsequent Imperialismus, Kapitalismus und Rassismus bekämpft!

 

Werdet aktiv! Baut Anti-Kriegskomitees auf! Tretet mit uns in Kontakt! Organisiert Euch!

 

Kundgebung gegen den Krieg: Mittwoch, 19.9. 17.30 Stephansplatz

Im Falle eines US-Angriffs davor, rufen wir zu einer Protestkundgebung noch am selben Tag um 17.30 am Stephansplatz auf.

 

16. September 20001                                       ArbeiterInnenstandpunkt, Jugendgruppe REVOLUTION